Diese Frage beschäftigt mich sehr. Wer mich gut kennt, wird vielleicht sogar sagen, dass sie mich zu sehr beschäftigt, da ich nicht nur gern darüber nachdenke, sondern auch gern darüber rede. Wenn ich jetzt hier darüber schreibe, ist das also gleichzeitig eine Entlastung für meine Freunde, die sich das nun vielleicht etwas weniger oft anhören müssen. Denn lesen tut das hier ja jeder freiwillig.
Ich bin immer auf der Suche nach der perfekten Ernährung. Auf dieser Suche habe ich viele Trends und Konzepte mitgemacht. Ich habe mich acht Jahre lang ausschließlich vegan ernährt, ich habe grüne Smoothies getrunken, ich habe Zucker gemieden, ich hatte eine sehr schräge low-carb-Phase. Bei all diesen Ansätzen war eine Sache aber immer gleich: ich habe sehr viel selbst gemacht. Fertige Produkte haben immer nur einen Teil der Nahrungsmittel ausgemacht. Das lag bestimmt auch daran, dass ich es seit früher Kindheit so gewohnt war, denn Fertiggerichte gab es daheim so gut wie gar nicht.
Natürlich gibt es immer Zeiten, in denen halt das Leben passiert und ich zu nix komme. Allerdings habe ich beobachtet, dass ich in einen anstrengenden Kreislauf gerate, wenn ich gerade bei Stress die Ernährung vernachlässige. Wenn ich dann ständig Fertigzeug und Süßigkeiten zwischen Tür und Angel in mich reinstopfe, raubt mir das massiv Energie, die mir dann natürlich auch dafür fehlt, mich abends noch in die Küche zu stellen. Deshalb habe ich ich es mir zur Gewohnheit gemacht, vorzukochen und vorzubereiten, wann immer es geht, um diese Abwärtsspirale zu vermeiden. Inzwischen ist es mir so zur Gewohnheit geworden, dass ich kaum anders kann. Und durch ständiges Tun bin ich natürlich auch in Übung gekommen, so dass viele Handgriffe und Vorgehensweisen fast automatisch passieren.
Auf der Vermeidung von Fertigprodukten liegt im Moment der Fokus meines Bemühens um die perfekte Ernährung. In meiner veganen Zeit habe ich festgestellt, dass diese Produkte doch immer häufiger in meiner Ernährung vorkamen. Das lag bestimmt auch am ständig wachsenden Angebot, über das ich zunächst sehr begeistert war, aber auch daran, dass ich von nur Gemüse einfach nicht satt werde. So wurde der Anteil an Nudeln und Brot, aber auch an Fleischersatzprodukten immer höher. Gleichzeitig bemerkte ich, dass ich weder das eine noch das andere davon besonders gut vertrug. Soja kann ich inzwischen gar nicht mehr essen. Gleichzeitig entwickelte ich Mangelerscheinungen, die sich auch durch Supplemente nicht wirklich ausgleichen ließen. All dies hat schließlich zu der Entscheidung geführt, zunächst Eier und Käse und schließlich auch Fisch wieder in meine Ernährung zu integrieren. Dass ich dadurch beim Auswärtsessen wieder deutlich flexibler wurde, war natürlich eine schöne Nebenwirkung, die vor allem den Lieblingsmenschen gefreut hat.
Ich esse weiterhin oft vegan, aber der Fokus hat sich auf unverarbeitet verschoben. Im Rahmen einer Darmsanierung zu Beginn des Jahres habe ich außerdem herausgefunden, wie gut es mir tut, wenn ich auf Getreide, Hülsenfrüchte und vor allem Zucker verzichte. Bei Milchprodukten versuche ich mich auf Käse zu beschränken. Ich schlafe deutlich besser und habe ein krass hohes Energielevel, wenn ich diese Nahrungsmittel so gut es geht vermeide. Auf meiner Suche ist mir bewusst geworden, dass es die eine richtige oder gesunde Ernährungsweise vermutlich überhaupt nicht gibt, sondern jeder selbst herausfinden muss, was ihm oder ihr gut tut. Und das muss auch nicht immer gleich bleiben, da wir uns ja ständig verändern. Wichtig ist es, ein Gespür dafür zu entwickeln, was gut tut und was nicht und diesem zu folgen, auch wenn andere die Idee vielleicht für komisch halten.
Meine persönlichen komischen Ideen werde ich ab jetzt auf diesem Blog sammeln. Und vielleicht kann ich ja den einen oder anderen Gedankenanstoß auslösen.
2 Antworten auf „Was ist eigentlich gesunde Ernährung?“
Cool! Ich freu mich auf deine Inspiration 🙂
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Herzlich willkommen hier! Schön, dass du da bist!
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